Wie kommt man auf die Idee, einmal nicht wie üblich ein Klassentreffen für einen Abschlussjahrgang zu organisieren, sondern ehemalige Grundschüler einzuladen?
Hier geht es nicht allein um Nostalgie: „Wir wollten dokumentieren, wie sehr der Schulstandort Jerstedt in die Dorfgemeinschaft integriert ist“, so Ulf Gall aus dem Kreis der Veranstalter zum HP.
Ihr Plan ging eindrucksvoll auf: Über 1.500 alte und neue Jerstedter kamen zum ersten Grundschulklassentreffen von 15 Uhr bis in die Nacht hinein!
„Wir haben es bewusst für alle Jahrgänge offen gehalten.“
Nach dem Schnellball-Prinzip kontaktierte jeder der neuen Organisatoren mittels alter Klassenlisten ein paar Mitschüler. Auch facebook und Internet wurden fleißig eingesetzt.
„Wir vom Orga-Team gingen acht bis 10 Jahre gemeinsam zur Schule. Bis auf eine Ausnahme sind wir Jerstedter geblieben. Wir wollten mit unserem Programm über alle Generationen hinweg deutlich machen, dass die immer mal wieder zur Diskussion stehende Grundschule gemeinsam mit der Dorfkirche den Mittelpunkt des Ortes bildet.“
Immerhin konnte hier 1994 eine 350-Jahr-Feier(!) die historisch gewachsene Bedeutung der Grundschule unterstreichen. Die heutigen Gebäude stammen aus den Jahren 1773, 1860, 1909 und 1953.
Diesmal gehörte der älteste anwesende „Schüler“ zum Einschulungsjahrgang 1933!
Zehn ehemalige Lehrer waren anwesend, zwei haben sich per E-Mail aus den USA und von der Nordsee gemeldet. Schnell erreichte der Wunsch einer Wiederholung die Veranstalter. Die stellen einen Nachfolger in fünf oder zehn Jahren in Aussicht.
Quelle: Harzer Panorama