Grundschule Jerstedt

„Wie oft fährt ein Rettungswagen raus?“

„Wie oft fährt ein Rettungswagen raus?“

Zwei Notfallsanitäter der Kreiswirtschaftsbetriebe besuchen die Sanitäts-AG der Grundschule Jerstedt

Die Schülerinnen und Schüler aus der zweiten, dritten und vierten Klasse der Grundschule in Jerstedt haben vor einiger Zeit eine Sanitäts-AG gegründet, die „Pflastermäuse“.
Nun besuchten auf Einladung der Lehrerinnen Judith Schmidt und Eva Bothe zwei Notfallsanitäter der Rettungsleitstelle mit einem Rettungswagen die Schule – Christian Lenz und der Auszubildende Christopher Hansen wurden mit Fragen förmlich bestürmt.
Frieda fragt: „Wie viele Leute fahren denn auf dem Wagen mit?“, Collin will die zulässige Höchstgeschwindigkeit wissen, eine Frage jagt die nächste. Christian Lenz antwortet mit Witz und Humor, den Kindern zugewandt und auf ihrer Augenhöhe – man merkt, er, der selber Vater ist, mag Kinder sehr.
Gemeinsam mit seinem Auszubildenden, der den Beruf des Notfallsanitäters im Notfallausbildungszentrum Bad Harzburg lernt, erläutern beide anschließend die Ausrüstung, die beim Einsatz zum Einsatz kommt. „Versucht mal, den Notfallrucksack anzuheben“, ermuntert Lenz. „Boah, wat schwer“, so das einhellige Urteil, als alle Sanitäts-AGler das große Stück angehoben haben – einer der Eleven hält ihn hoch über seinem Kopf. Prompt mustert Lenz ihn genauer und meint: „Du bist ganz schön stark, Dich können wir bei uns später mal brauchen.“

Krankentrage dabei

Als der einsetzende Regen den Aufenthalt auf dem Hof zwischen Schule und St. Lukaskirche benetzt und es auch unterm großen Baum arg zu tropfen beginnt, wandert die Gruppe in den Klassenraum, beide Notfallsanitäter bringen die Krankentrage mit. Dann werden das Stetoskop ebenso erläutert wie die Kanüle – die Kids lauschen gespannt.
Auch die Statistik kommt nicht zu kurz: „Was meint Ihr, wie viele Einsätze fahren unsere 32 Rettungsautos am Tag?“ Zwischen zwei und 20 vermuten die Pflastermäuse – „es sind im Durchschnitt 120“, erzählt Lenz. Dazu gehörten auch Krankentransporte, jenseits der Notfalleinsätze. „Das war spannend“, so das Schülerurteil. Und keiner der Schülerinnen und Schüler fürchtet sich fortan vor dem lauten Martinshorn – jetzt wissen sie ja, was und wer dahinter steckt.
„Die Notfallsanitäter stehen auch anderen Schulen zur Verfügung, um sich und ihre Arbeit zu zeigen,“, so vermeldet Ronny Thiele, Abteilungsleiter Rettungsdienst beim Landkreis Goslar, eine Einladung genüge. Thiele koordiniert diese besonderen Einsätze, er ist per Telefon unter der Nummer (05321) 37 17 12 zu erreichen.

Quelle: Goslarsche Zeitung –  Foto: Carsten Jelinski